Behauptungen
»Die
Eskalation der Gewalt Ende des Jahres 2000, von den Arabern als ›Al-Aksa-Intifada‹
bezeichnet, wurde durch Ariel Sharons Besuch auf dem Tempelberg provoziert.«
»Gewalt
ist eine verständliche und legitime Reaktion auf Israels Politik.«
»Die Al-Aksa-Unruhen richten im israelischen Kernland
keinen Schaden an, da sich die Demonstrationen auf Zusammenstöße mit
der israelischen Armee in der Westbank und im Gazastreifen beschränken.«
»Israel hat versucht, die Palästinenser wirtschaftlich
zu schädigen, indem es Steuergelder zurückhielt, die es der palästinensischen
Autonomiebehörde schuldete.«
»Der Tempelberg war schon immer eine heilige Stätte des
Islam, während das Judentum keinerlei Bindung an den Ort hat.«
»Israel darf nicht die Kontrolle über den Tempelberg
haben, weil es den Muslimen den Zugang zu ihren heiligen Stätten verwehrt.«
»Die Palästinenser haben die archäologischen Schätze
des Tempelbergs sorgfältig bewahrt.«
»Israel
geht mit völlig unangemessener Härte gegen ein paar Steine werfende
Kinder vor.«
»Die
palästinensische Autonomiebehörde lässt Terroristen verhaften und
illegale Waffen konfiszieren, um Gewalttaten zu verhindern.«
»Im Bericht des amerikanischen Außenministeriums über Menschenrechtsverletzungen
aus dem Jahr 2000 sind auch Misshandlungen von Israelis an Palästinensern
dokumentiert.«
»Die im Fernsehen gezeigte Erschießung eines Kindes,
die der Vater des Kindes zu verhindern versucht, beweist, dass Israel
nicht davor zurückschreckt, unschuldige palästinensische Kinder zu
töten.«
»Die
palästinensischen Flüchtlinge haben das Recht, in ihre Heimat zurückzukehren;
ihre Rückkehr ist die Vorbedingung für eine endgültige Beilegung des
Konflikts.«
»Israel hat nicht das Recht, in dem zum arabischen Ostjerusalem
gehörenden Har Homa Wohnungen zu bauen; es handelt sich dabei lediglich
um ein weiteres Siedlungsprojekt, das dem Frieden im Weg steht.«
»Die
israelischen Angriffe auf den Libanon sind ein Beweis für Israels
aggressive Grundhaltung und seine Entschlossenheit, das besetzte libanesische
Territorium nicht mehr aufzugeben.«
»Der Mitchell-Report hat bewiesen, dass die israelische
Siedlungspolitik mindestens ebenso sehr für das Scheitern des Friedensprozesses
verantwortlich ist wie die von den Palästinensern ausgehende Gewalt
und dass diese Siedlungspolitik gestoppt werden muss, wenn die Gewalt
ein Ende haben soll.«
»Israels
Einsatz von F-16-Kampfjets ist ein typisches Beispiel für die völlig
unangemessene Härte, mit der gegen unschuldige palästinensische Zivilisten
vorgegangen wird.«
»Israel hat sich beharrlich geweigert, Maßnahmen zu ergreifen,
die die Situation entspannt hätten; die rücksichtslosen Übergriffe
der Israelis haben die Ausbrüche von Gewalt auf Seiten der Palästinenser
überhaupt erst provoziert.«
»Israel hat sich von der Sinaihalbinsel zurückgezogen,
um die Voraussetzung für den Frieden mit Ägypten zu schaffen; es hat
sich hinter die internationale Grenze zum Libanon zurückgezogen; und
es hat angeboten, sich für den Frieden mit Syrien von den Golanhöhen
zurückzuziehen; nun sollte es auch die Westbank und den Gazastreifen
vollständig räumen, damit der Friede mit den Palästinensern möglich
wird.«
»Für einen dauerhaften Frieden in Palästina müssen zwei
lebensfähige Staaten als gleichwertige Nachbarn nebeneinander existieren,
Israel aber will die Westbank und den Gazastreifen in Bezirke aufteilen,
die inmitten von israelischem Gebiet lägen und von den Israelis kontrolliert
würden. Das ist einer der Gründe, warum die Palästinenser den von
Israel im Juli 2000 in Camp David eingebrachten Vorschlag ablehnten.«
»Die Angriffe der Palästinenser auf die israelischen
Sicherheitskräfte sind nichts anderes als spontane Ausbrüche der Frustration.«
»Die Palästinenser haben sich an den von CIA-Direktor
George Tenet ausgehandelten Waffenstillstand gehalten.«
»Israels
Taktik, palästinensische Terroristen umzubringen, ist unmoralisch
und sinnlos.«
Behauptung
»Die Eskalation der
Gewalt Ende des Jahres 2000, von den Arabern als ›Al-Aksa-Intifada‹
bezeichnet, wurde durch Ariel Sharons Besuch auf
dem Tempelberg provoziert.«
Tatsache
Wenn man den Wortführern
der Palästinenser glauben will, wurden die Unruhen durch die Entweihung
einer heiligen Stätte des Islam, des Haram al-Sharif (Tempelberg),
durch den Besuch des Likudvorsitzenden Ariel Sharon und seiner Begleiter
– »eines Riesenaufgebots israelischer Soldaten« – provoziert. Die
Gewalt ging angeblich von unprovozierten Angriffen der israelischen
Streitkräfte aus, die in von Palästinensern kontrolliertes Gebiet
eindrangen und schutzlose palästinensische Zivilisten »massakrierten«,
die lediglich zur Selbstverteidigung Steine warfen. Um die Gewalt
zu beenden, hätte Israel nur das Feuer einstellen und seine Truppen
aus den palästinensischen Gebieten abziehen müssen. Die Wahrheit sieht
völlig anders aus.
Imad Faluji, der Kommunikationsminister
der palästinensischen Autonomiebehörde, gab Monate nach dem Besuch
Sharons zu, dass diese Ausschreitungen bereits im Juli, lange vor
der so genannten »Provokation« Sharons, geplant gewesen waren. »Es
[die Unruhen] war seit der Rückkehr des Vorsitzenden Arafat aus Camp
David geplant, als dieser in den Gesprächen mit dem damaligen amerikanischen
Präsidenten den Spieß umdrehte und die Bedingungen der Amerikaner
ablehnte.«1
Die Ausschreitungen
begannen bereits vor dem Besuch Sharons am 28. September 2000 auf
dem Tempelberg. Am Tag zuvor war bei der Explosion einer Bombe am
Grenzübergang Netzarim ein israelischer Soldat getötet worden. Am
nächsten Tag erschoss ein palästinensischer Polizist, der sich mit
einem israelischen Kollegen auf einem gemeinsamen Patrouillengang
befand, in der Stadt Kalkilya in der Westbank seinen israelischen
Begleiter.
»Der
Sharon-Besuch war nicht der Auslöser der ›Al-Aksa-Intifada‹.«
Fazit
des Mitchell-Reports, 4. Mai 2001
Die offiziellen Medien
der palästinensischen Autonomiebehörde riefen die Palästinenser zum
Aufstand auf. Am 29. September forderte die ›Stimme Palästinas‹, der
offizielle Rundfundsender der palästinensischen Autonomiebehörde,
»alle Palästinenser« auf, »sich aufzumachen und die Al-Aksa-Moschee
zu verteidigen«. Die Behörde schloss ihre Schulen und beförderte palästinensische
Schüler mit Bussen auf den Tempelberg, damit sie dort an den organisierten
Ausschreitungen teilnehmen konnten.
Unmittelbar vor Rosch
Haschana (30. September), dem jüdischen Neujahrsfest, als Hunderte
von Israelis an der Westmauer beteten, begann eine weit höhere Zahl
arabischer Demonstranten, die israelische Polizei und die betetenden
Juden mit Ziegeln und Steinen zu bewerfen. Danach breiteten sich die
Unruhen über ganz Israel, die Westbank und den Gazastreifen aus.
Der Minister für Innere
Sicherheit Shlomo Ben-Ami hatte Sharon gestattet, den Tempelberg zu
besuchen – immerhin die heiligste Stätte des Judentums, die die Muslime
in Haram al-Sharif umbenannt haben und als drittheiligste Stätte des
Islam verehren. Zuvor hatte er mit dem palästinensischen Sicherheitschef
Jabril Rajoub Rücksprache genommen und die Zusicherung erhalten, dass
alles ruhig bleiben würde, wenn Sharon die Moscheen nicht beträte.
Erst als Rajoub später erklärte, dass die palästinensische Polizei
nichts unternehmen würde, um gewalttätige Ausschreitungen während
des Besuchs zu unterbinden, entstand die Notwendigkeit, Sharon – mit
einigen Hundertschaften Polizisten, nicht mit Tausenden von Soldaten
– zu schützen. Sharons Besuch auf dem Tempelberg endete friedlich;
die eigentliche, organisierte Eskalation der Gewalt von Seiten der
Palästinenser setzte erst am folgenden Tag nach den Freitagsgebeten
ein.
In Wirklichkeit waren
es die Palästinenser, die heilige Stätten entweihten, nicht die Israelis.
Im Oktober 2000 zerstörte der palästinensische Mob ein jüdisches Heiligtum
in Nablus – das Josephsgrab – und verbrannte jüdische Gebetbücher.
Die Palästinenser bewarfen die Betenden an der Westmauer mit Steinen
und attackierten das Rachelgrab in Bethlehem mit Brandbomben und Maschinengewehren.
Keiner dieser Übergriffe
wurde durch israelische Sicherheitskräfte provoziert, die im Gegenteil
erst eingriffen, als die palästinensischen Angriffe weit über Steinwürfe
hinaus eskalierten und sich zu massiven Maschinengewehrsalven und
Lynchversuchen an israelischen Soldaten ausgeweitet hatten. Die meisten
bewaffneten Angreifer waren Mitglieder der Tanzim – der Miliz Arafats.
»Die
Jerusalemfrage, das Flüchtlingsproblem und die Frage der Unabhängigkeit
bilden eine Einheit und werden vor Ort und nicht am Verhandlungstisch
gelöst. Im Augenblick ist es vor allem nötig, die palästinensische
Gemeinschaft auf die Herausforderungen vorzubereiten, die auf sie
zukommen, denn wir steuern unaufhaltsam auf eine gewaltsame Konfrontation
mit Israel zu, um neue Tatsachen vor Ort zu schaffen ... Ich glaube,
dass die Situation in Zukunft noch stärker von Gewalt geprägt sein
wird als während der Intifada.«
Abu-Ali
Mustafa von der palästinensischen Autonomiebehörde, 23. Juli 2002 2
Die unverhältnismäßige
große Zahl palästinensischer Opfer war unvermeidlich, wenn eine irreguläre,
schlecht ausgebildete Miliz eine geschulte, reguläre Armee angriff,
wie es der Fall war. Dazu kam, dass die Tanzim sich bei ihren Anschlägen
immer wieder hinter palästinensischen Zivilisten verschanzten.
Da alle Angriffe von
Palästinensern ausgingen, die unmittelbar unter dem Befehl Arafats
standen, kann auch nur Arafat der Gewalt Einhalt gebieten. Israel
und die Vereinigten Staaten haben ihn denn auch aufgefordert, eben
dies zu tun und den Friedensprozess wieder in Gang zu bringen.
Behauptung
»Gewalt ist eine verständliche
und legitime Reaktion auf Israels Politik.«
Tatsache
Der Grundsatz des Friedensprozesses
ist es, dass Streitfragen in Verhandlungen gelöst werden. Eine der
Bedingungen Israels vor seiner Zustimmung zu Verhandlungen mit der
PLO war, dass die Organisation keine weiteren terroristischen Anschläge
verübt. Auf dem Papier wurde diese Bedingung angenommen, doch seit
dem Beginn des Friedensprozesses in Oslo im Jahr 1993 haben die PLO
und andere palästinensische Gruppen und Einzelpersonen immer wieder
Gewalttaten begangen. Ganz gleich, ob Israel Zugeständnisse machte
oder nicht, die Anschläge gingen weiter. Teils werden sie mit angeblichen
Übergriffen von den Israelis gerechtfertigt, teils sind es bewusste
Versuche, die Verhandlungen zu sabotieren. Doch wie auch immer – in
jedem Fall trägt die palästinensische Autonomiebehörde, die eine fast
40000 Mann starke Polizeitruppe (größer, als sie ihr im Rahmen der
Friedensabkommen zugestanden wurde) und ein umfassendes Nachrichtensystem
besitzt, die Verantwortung für die Wahrung des Friedens.
Seit der Unterzeichnung
der Prinzipienerklärung 3 (13. September
1993 - 11. August 1999)
| Terroristische Aktivitäten |
Judäa und Samaria |
Gaza-streifen |
| getötete Soldaten der israelischen Armee |
20 |
32 |
| verletzte Soldaten der israelischen Armee |
617 |
419 |
| getötete israelische Zivilisten |
43 |
5 |
| verletzte israelische Zivilisten |
567 |
86 |
| Molotowcocktails |
1784 |
715 |
| Erschießungen |
305 |
453 |
| Brandstiftungen |
102 |
13 |
| Sprengstoffanschläge |
157 |
181 |
| Splittergranaten |
58 |
62 |
| Verletzte und Tote durch Messerstiche |
284 |
214 |
Behauptung
»Die
Al-Aksa-Unruhen richten im israelischen Kernland keinen Schaden an,
da sich die Demonstrationen auf Zusammenstöße mit der israelischen
Armee in der Westbank und im Gazastreifen beschränken.«
Tatsache
Die
Unruhen in der Westbank und im Gazastreifen haben zahllose Zivilisten
und Soldaten das Leben gekostet. Auch im israelischen Kernland haben
Terroristen im Namen dieses Aufstands immer wieder heimtückische Anschläge
verübt. Die Eskalation der Gewalt blieb nicht ohne Auswirkungen auf
die psychische Verfassung der israelischen Bevölkerung, das israelische
Militär und die israelische Wirtschaft.
Viele Landstriche in
Israel und den besetzten Gebieten können nicht mehr gefahrlos bereist
werden. Auch in Städten wie Gilo, die außerhalb der besetzten Gebiete
liegen, kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit palästinensischen
Heckenschützen. Der Aufstand hat den Glauben vieler Israelis, dass
nach bestimmten territorialen Zugeständnissen Israels ein Friede mit
den Palästinensern möglich sei, erschüttert.
Auch die Schlagkraft
der Armee ist von diesem Zustand betroffen, weil die Soldaten von
der Ausbildung und Vorbereitung auf die Bedrohung durch feindliche
Nationen von außen abgezogen und zur Bekämpfung des Terrorismus und
innerer Unruhen eingesetzt werden müssen.
Und nicht zuletzt haben
die Aufstände zu einem starken Rückgang des Tourismus geführt, was
massive Einbußen bei den damit verbundenen Wirtschaftszweigen zur
Folge hatte. So haben etwa 64000 Israelis wegen der Unruhen ihre Arbeitsstellen
verloren. 4
Doch nicht nur die
Israelis leiden unter der Situation. Der Rückgang des Tourismus trifft
auch die Palästinenser. So hat zum Beispiel die Zahl der Besucher,
die alljährlich nach Bethlehem kommen, stark abgenommen. Das Gleiche
gilt für andere Pilgerstätten im Verwaltungsbereich der palästinensischen
Autonomiebehörde. Die palästinensischen Ladenbesitzer an Orten wie
der Altstadt in Jerusalem machen schlechtere Geschäfte, seit weniger
Touristen kommen. Terroranschläge zwingen Israel darüber hinaus, palästinensischen
Arbeitern immer wieder die Einreise nach Israel zu verbieten – das
geht zu Lasten von Einzelnen, die nur den Lebensunterhalt für sich
und ihre Familien verdienen möchten.
Behauptung
»Israel hat versucht,
die Palästinenser wirtschaftlich zu schädigen, indem es Steuergelder
zurückhielt, die es der palästinensischen Autonomiebehörde schuldete.«
Tatsache
Anfang
2001 beschloss Israel, wegen der anhaltenden Terroranschläge über
50 Millionen Dollar Steuergelder, die das Land der palästinensischen
Autonomiebehörde schuldete, zurückzuhalten. Die Vereinigten Staaten
und andere Länder drängten Israel, das Geld weiterzuleiten, da die
Autonomiebehörde wegen des daraus resultierenden finanziellen Engpasses
zum Teil ihre Rechnungen nicht bezahlen konnte. Israel räumte zwar
ein, dass es sich um eine harte Maßnahme handelte, hielt sie aber
für nötig, um den Palästinensern zu zeigen, dass ihr Unvermögen oder
ihre mangelnde Bereitschaft, der Gewalt ein Ende zu machen, Folgen
hatte. Israel muss seine Bürger schützen, und diese wirtschaftliche
Sanktion war letztlich immer noch milder, als es ein militärischer
Vergeltungsschlag gewesen wäre.
Während man Israel
die Schuld an dem maroden Zustand der palästinensischen Wirtschaft
in die Schuhe schob, verzögerten in Wirklichkeit die arabischen Länder
die Weiterleitung von Spendengeldern in Millionenhöhe unter dem Vorwand,
man sei in Sorge, dass die Mittel veruntreut und die Korruption innerhalb
der palästinensischen Autonomiebehörde dadurch gefördert werden könnte.5
Behauptung
»Der Tempelberg war
schon immer eine heilige Stätte des Islam, während das Judentum keinerlei Bindung an den Ort hat.«
Tatsache
Im Januar 2001 erklärte
der von der palästinensischen Autonomiebehörde ernannte Mufti von
Jerusalem, Ikrima Sabri, gegenüber der deutschen Zeitung Die Welt:
»Es gibt nicht den kleinsten Hinweis darauf, dass an dieser Stätte
je ein jüdischer Tempel stand. In der ganzen Stadt weist nicht ein
einziger Stein auf jüdische Geschichte hin.« Diese Auffassung wird
von einem Buch mit dem Titel A Brief Guide to al-Haram al-Sharif widerlegt,
das der Oberste Muslimische Rat 1930 veröffentlichte. Der Rat, das
höchste muslimische Gremium in Jerusalem während des britischen Mandats,
erklärt darin, dass der Tempelberg »eine der ältesten heiligen Stätten
der Welt ist. Seine Identität mit der Stätte des salomonischen Tempels
steht außer Zweifel. Darüber hinaus gilt allgemein als erwiesen, dass
dies die Stätte ist, an der David dem Herrn einen Altar errichtete
und ihm Brand- und Friedensopfer darbrachte.«
In einer Beschreibung
des Areals der Ställe Salomos, die die islamischen Vertreter des Waqf
1996 in eine Moschee umbauen ließen, heißt es: »... über die Frühgeschichte
des Bauwerks ist wenig bekannt. Sie reicht wahrscheinlich ebenso weit
zurück wie der Bau des salomonischen Tempels ... Nach Josephus haben
sie tatsächlich existiert und dienten den Juden während der Eroberung
Jerusalems durch Titus im Jahr 70 n. Chr. als Zuflucht.« 6
Mit noch größerer Autorität
bechreibt der Koran – das heilige Buch des Islam – Salomos Bau des
Ersten Tempels (34,13) und berichtet auch von der Zerstörung des Ersten
und des Zweiten Tempels (17,7).
Die jüdische Verbindung
zum Tempelberg reicht also über 3000 Jahre zurück und ist in Überlieferung
und Geschichte verwurzelt. Auf dem Berg Moria, dem heutigen Tempelberg,
band Abraham seinen Sohn Isaak, um ihn Gott als Opfer darzubringen.
Im Allerheiligsten des Ersten Tempels stand die Bundeslade, und sowohl
der Erste als auch der Zweite Tempel waren bis zur Zerstörung des
Zweitens Tempels durch die Römer Mittelpunkte jüdischen Lebens und
Glaubens. Nach der Zerstörung des Zweiten Tempels waren nacheinander
mehrere Besatzermächte Herren des Tempelbergs. In der Anfangszeit
der muslimischen Herrschaft wurde an der Stätte der ehemaligen jüdischen
Tempel der goldgekrönte Felsendom errichtet.
Streng orthodoxe Juden
besuchen den Tempelberg nicht, aus Angst, dort unwissentlich das Allerheiligste
zu betreten, in dem die Bundeslade stand, weil man nicht genau weiß,
an welcher Stelle es sich befand. Andere Juden und Nicht-Muslime aber
besuchen ihn im vollen Wissen und mit der Zustimmung des Waqf, da
sie die Gebetszeiten und Kleidungsvorschriften respektieren und damit
die Heiligkeit der Stätte nicht entweihen.
Behauptung
»Israel
darf nicht die Kontrolle über den Tempelberg haben, weil es den Muslimen
den Zugang zu ihren heiligen Stätten verwehrt.«
Tatsache
Israel hat die Kontrolle
über den Tempelberg seit 1967 aufgeteilt. Damals gestattete Verteidigungsminister
Moshe Dayan nach der Wiedervereinigung Jerusalems dem islamischen
Waqf, weiterhin die Zivilhoheit auf dem Tempelberg auszuüben. Der
Waqf regelt das Alltagsleben auf dem Tempelberg. Die Israelis sind
lediglich am Eingang des Tempelbergs präsent, um sicherzustellen,
dass Angehörige aller Religionen Zugang zu den heiligen Stätten erhalten.
Nur in Zeiten massiver
Spannungen, wenn die Gefahr gewalttätiger Ausschreitungen es nötig
machte, die Anzahl der Besucher einzuschränken, hat Israel Muslimen
den Zutritt zum Tempelberg verwehrt. Durch diese Vorsichtsmaßnahme
sollten Gläubige aller Religionen und die Heiligtümer in der Altstadt
geschützt werden. Sie wurde jeweils schon nach ein bis zwei Tagen
wieder aufgehoben.
Behauptung
»Die Palästinenser
haben die archäologischen Schätze des Tempelbergs sorgfältig bewahrt.«
Tatsache
Obwohl
der Waqf die israelische Kontrolle über den Tempelberg nicht anerkannte,
arbeitete er bei den auf dem Areal anfallenden Arbeiten lange Zeit
mit israelischen Inspektoren zusammen. Nach den 1993 in Oslo getroffenen
Vereinbarungen wurde das von Jordanien gelenkte Gremium jedoch mit
Vertretern besetzt, die der palästinensischen Autonomiebehörde verpflichtet
waren und Israel die Zusammenarbeit aufkündigten, nachdem es im Anschluss
an Israels Entscheidung, einen bisher geschlossenen Ausgang des Westmauer-Tunnels
zu öffnen, zu Unruhen gekommen war.
Von da an durften die
israelischen Inspektoren die Bauarbeiten auf dem Berg nicht mehr überwachen,
sodass höchstwahrscheinlich unwiederbringliche archäologische Relikte
aus der Zeit des Ersten und Zweiten Tempels vernichtet werden oder
verloren gehen. Nach Aussage israelischer Archäologen wurden bei den
umfangreichen Aushubarbeiten tausende Tonnen Kies – der möglicherweise
wichtige archäologische Zeugnisse enthielt – vom Tempelberg fortgeschafft
und auf Erddeponien entsorgt. Experten sind der Ansicht, dass eventuell
doch noch auftauchende Artefakte, auch wenn sie nicht zerstört werden,
für die Archäologie dennoch wertlos sind, weil die palästinensischen
Arbeiter Funde aus unterschiedlichen Epochen vermischen, wenn sie
die Erde mit ihren Bulldozern aufreißen.7
Angesichts der besonderen
Tempelberg-Problematik und der ohnehin zwischen Israelis und Palästinensern
bestehenden Spannungen in der Jerusalemfrage hat die israelische Regierung
sich bislang nicht in die Aktivitäten des Waqf eingemischt. Währenddessen
geht der Ausverkauf der Vergangenheit weiter.
Behauptung
»Israel
geht mit völlig unangemessener Härte gegen ein paar Steine
werfende Kinder vor.«
Tatsache
Die
Palästinenser, gleich, ob jung oder alt, greifen israelische Zivilisten
und Soldaten mit allen möglichen Waffen an. Wenn sie Steine werfen,
dann nicht harmlose Kieselsteine, sondern große Steinbrocken, die
schwerste Verletzungen hervorrufen können. Man braucht sich nur vorzustellen,
wie es ist, von einem Stein am Kopf getroffen zu werden. In der Regel
sind die Angegriffenen in der Minderzahl, weniger als 20 Personen,
während die Angreifer, bewaffnet mit Molotowcocktails, Pistolen, Gewehren,
Maschinengewehren, Handgranaten und Sprengstoffen, in die Hunderte
gehen. Handelt es sich bei den Angreifern »nur« um Steinewerfer, so
sind auch immer wieder Palästinenser darunter, häufig Polizisten,
die mit Gewehren bewaffnet sind. Angesichts eines wütenden, gewalttätigen
Mobs aber haben israelische Polizisten und Soldaten oft keine andere
Wahl, als sich mit dem Einsatz von Gummigeschossen und – in lebensbedrohlichen
Situationen – auch von scharfer Munition zu verteidigen.
Der Einsatz scharfer
Munition auf Seiten der Palästinenser hatte zur Folge, dass die israelischen
Sicherheitskräfte sich in sicherer Entfernung von den Anstiftern der
Gewalt halten mussten. Dazu kam, dass die Gewaltandrohung gegen die
Israelis grundsätzlich als Todesdrohung gemeint war. Beide Faktoren
haben den Einsatz traditioneller Mittel zur Unterdrückung der Unruhen
verhindert.
Die Einsatzvorschriften
für israelische Soldaten in den besetzten Gebieten gestatten den Gebrauch
von Waffen nur in lebensbedrohlichen Situationen oder unter bestimmten
Einschränkungen bei der Verhaftung von Personen, die im Verdacht eines
schwerwiegenden Verstoßes gegen die innere Sicherheit stehen. Das
Vorgehen der israelischen Streitkräfte zeichnete sich in allen Fällen
durch große Zurückhaltung und die Wahrung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit
aus, wobei gleichzeitig alles getan wurde, um unschuldige Zivilisten
zu schützen.
Inzwischen setzten
die Palästinenser bei ihren Terroranschlägen gegen die Israelis Granatwerfer
und Panzerabwehrraketen ein, die illegal in den Gazastreifen eingeschmuggelt
wurden. Jüdische Gemeinden in Gaza und Netzarim wurden mit Granaten
beschossen, und auf die israelischen Streitkräfte in Gaza wurden nach
Armeeberichten zweimal Panzerabwehrraketen abgefeuert.
Der Stabschef der israelischen
Verteidigungsstreitkräfte, Shaul Mofaz, erklärte am 28. Februar 2001
vor führenden Vertretern des amerikanischen Judentums, dass die palästinensische
Autonomiebehörde Waffenlager angelegt hat. Die Waffen wurden auf dem
Seeweg und durch unterirdische Tunnel nach Ägypten ins Land geschafft.
Der Besitz und Gebrauch
dieser und anderer Waffen verstößt gegen Zusicherungen, die die Palästinenser
im Rahmen mehrerer Abkommen gegeben hatten. Nach den Vereinbarungen
von Oslo waren die einzigen in den von Palästinensern kontrollierten
Gebieten erlaubten Waffen Handfeuerwaffen, Gewehre und Maschinengewehre,
und auch das Führen dieser Waffen war den Sicherheitsbeamten der Autonomiebehörde
vorbehalten. Die jüngsten Ausschreitungen beweisen jedoch, dass neben
der Polizei auch palästinensische Zivilisten und Milizmitglieder wie
die Tanzim im Besitz solcher Waffen sind. 8
Die Zahl der palästinensischen
Opfer bei den Zusammenstößen ist bedauerlich, doch man darf nicht
vergessen, dass kein Palästinenser in Gefahr wäre oder verletzt würde,
wenn es keine Angriffe auf die Israelis gäbe. Und wenn die Kinder
in der Schule oder zu Hause bei ihren Familien wären, statt auf der
Straße Steine zu werfen, würde ihnen nichts geschehen. Außerdem mindert
die größere Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite nicht
die traumatischen Verluste für die Israelis. Vom 29. September 2000
bis zum 25. April 2001 wurden 74 israelische Juden, darunter 43 Zivilisten,
von Palästinensern getötet. 9
Aufschlussreich ist
auch ein Blick auf die Art und Weise, wie die Vereinigten Staaten
und andere Völker der westlichen Welt mit einem aufgebrachten Mob
umgehen. Wenn die Polizei angegriffen wird, kommt es immer wieder
zu Übergriffen, doch niemand verlangt, dass die Männer sich einfach
hinstellen und ihr Leben in Gefahr bringen sollen, nur um die internationale
Öffentlichkeit nicht gegen sich aufzubringen. Einzig und allein den
Israelis wird das Recht auf Selbstverteidigung abgesprochen, oder
es wird propagandistisch ausgeschlachtet, wenn sie Notwehr üben.
»...
das palästinensische Volk wird seinen Weg fortsetzen, bis die palästinensische
Flagge über der Stadtmauer Jerusalems, über den Minaretten Jerusalems
und über den Kirchen Jerusalems weht.«
Jassir
Arafat 10
Behauptung
»Die palästinensische
Autonomiebehörde lässt Terroristen verhaften und illegale Waffen konfiszieren,
um Gewalttaten zu verhindern.«
Tatsache
Zu bestimmten Zeiten
war die Zusammenarbeit zwischen den israelischen und den
palästinensischen Sicherheitskräften
durchaus gut, was Israel öffentlich hervorhob. In einer größeren Zahl
von Fällen aber hat die Behörde es versäumt, entsprechende Maßnahmen
zu ergreifen, um Terroranschläge auf Israelis zu verhindern. Es wurden
zwar viele Terroristen festgenommen, meist aber kurz darauf wieder
auf freien Fuß gesetzt, und zumindest einige von ihnen waren danach
abermals in terroristische Aktivitäten verwickelt.
Darüber hinaus befinden
sich große Mengen illegaler Waffen im Besitz der palästinensischen
Autonomiebehörde, darunter Maschinengewehre, Handgranaten, Sprengstoffe
und Granatwerfer. Trotz wiederholter Versprechungen wurde nichts unternommen,
um diese Waffen einzuziehen. Im Gegenteil, die Autonomiebehörde hat
ihr Arsenal gezielt aufgestockt. Dies stellt einen schweren Verstoß
gegen die mit Israel getroffenen Abkommen dar, der Misstrauen weckt
und Israels Sicherheit bedroht.
Behauptung
»Im
Bericht des amerikanischen Außenministeriums über Menschenrechtsverletzungen
aus dem Jahr 2000 sind auch Misshandlungen von Israelis an Palästinensern
dokumentiert.«
Tatsache
Es ist richtig, dass
das amerikanische Außenministerium Israel mehrmals wegen Misshandlungen
an Palästinensern kritisiert hat, doch in dem oben erwähnten Bericht
über Menschenrechtsverletzungen wurden die Ereignisse aus dem Kontext
gerissen und verzerrt dargestellt. Die Realität sieht so aus, dass
Israel sich mit den Palästinensern im Krieg befindet und selbst tagtäglich
Angriffen und Anschlägen ausgesetzt ist. Auch in den Vereinigten Staaten,
die sich nicht im Krieg befinden, kommt es hin und wieder zu Übergriffen
durch die Polizei, wenn diese in dem Versuch, ein Verbrechen zu verhindern,
Gewalt anwenden muss.
Israel hat die gleichen
demokratischen Grundsätze wie die Vereinigten Staaten. Diese Grundsätze
fordern, dass solche Zwischenfälle untersucht und die Verantwortlichen,
wenn sich der Verdacht bestätigt, bestraft werden. Mehrere Menschenrechtsorganisationen,
die in Israel präsent sind, haben ein wachsames Auge auf derartige
Vorkommnisse und zögern nicht, ihre Bedenken nötigenfalls öffentlich
zum Ausdruck zu bringen.
Israels Bereitschaft
zur Untersuchung solcher Vorkommnisse und seine selbstkritische Haltung
stehen dabei in schroffem Gegensatz zum Verhalten der Palästinenser
und anderer arabischer Regierungen, die systematisch Menschenrechtsverletzungen
begehen, keinerlei Gremien haben, die in solchen Fälle zuständig sind,
und auch keine Nachforschungen durch ausländische Menschenrechtsorganisationen
zulassen. Einer der Gründe, warum in Israel begangene Menschenrechtsverletzungen
so große Aufmerksamkeit erregen, liegt darin, dass Israel eine Demokratie
mit einer freien Presse ist, sodass die ganze Welt erfährt, was im
Land geschieht. In der abgeschotteten monarchischen und diktatorischen
arabischen Welt hingegen bleiben Menschenrechtsverletzungen unbeachtet.
Behauptung
»Die
im Fernsehen gezeigte Erschießung eines Kindes, die der Vater des
Kindes zu verhindern versucht, beweist, dass
Israel nicht davor zurückschreckt, unschuldige palästinensische Kinder
zu töten.«
Tatsache
Ein Foto zeigt eine
Luftaufnahme des israelischen Militärs vom Grenzübergang Netzarim
im Gazastreifen, wo der zwölfjährige Mohammed Aldura getötet wurde.
Auf dem Foto ist der Standort von Vater und Sohn markiert. Die beiden
suchten neben einem bewaffneten palästinensischen Posten Deckung.
Als palästinensische Polizisten von diesem Posten aus auf eine gegenüber
liegende israelische Stellung schossen, erwiderten die israelischen
Soldaten das Feuer. Bei dem folgenden Schußwechsel wurde offenbar
das Kind getroffen und getötet. Die Erklärungen dafür, warum der Vater
und das Kind sich bei dem Zwischenfall an einer so ungünstigen Stelle
aufhielten, gehen auseinander.
Das am 27. November
2000 bekanntgegebene Ergebnis einer von den israelischen Sicherheitskräften
angeordneten Untersuchung ergab, dass Aldura höchstwahrscheinlich
von einem palästinensischen Polizisten und nicht von den israelischen
Soldaten getötet wurde. Die Untersuchung ist noch nicht endgültig
abgeschlossen, aber »die Wahrscheinlichkeit, dass sie von Palästinensern
erschossen wurden, ist größer als die, dass sie von Israelis erschossen
wurden«, erklärte Generalmajor Yomtov Samia.
Nach Samia basiert
dieses Ergebnis auf einer gründlichen Analyse aller Informationen,
die die Armee zu dem Zwischenfall zusammentragen konnte; er fügte
allerdings hinzu, dass noch eine Reihe von Fragen offen sind, darunter
die, warum Aldura und sein Vater Jamal (37) aus dem Flüchtlingslager
El-Bureij in Gaza an den Übergang kamen, nachdem dort bereits seit
mehreren Stunden Schüsse fielen, und warum sie nicht wie viele andere
flohen.11
Behauptung
»Die
palästinensischen Flüchtlinge haben das Recht, in ihre Heimat zurückzukehren;
ihre Rückkehr ist die Vorbedingung für eine endgültige Beilegung des
Konflikts.«
Tatsache
Israel
hat sich von Anfang an um eine Lösung des Flüchtlingsproblems bemüht.
David Ben-Gurion sagte bereits am 1. August 1948, dass die Flüchtlingsfrage
Teil einer umfassenden Lösung sein müsse, »wenn die arabischen Staaten
bereit sind, einen Friedensvertrag zu schließen«.12
Trotz der unzweifelhaften
Gefahr, die die Repatriierung der Araber in einen Staat, dessen Existenz
sie ablehnten, darstellte, gestattete Israel einer gewissen Anzahl
von Flüchtlingen die Rückkehr und bot an, im Fall der Unterzeichnung
eines Friedensvertrags eine noch größere Zahl aufzunehmen. 1949 machte
Israel das Angebot, Familien, die durch den Krieg getrennt worden
waren, wieder zusammenzuführen, und erklärte sich zur Aufnahme von
100000 Flüchtlingen bereit.13
Doch die Araber lehnten
alle israelischen Kompromissvorschläge ab. Sie wollten nichts unternehmen,
was ihnen als Anerkennung des israelischen Staates hätte ausgelegt
werden können. Stattdessen machten sie die Repatriierung zur Vorbedingung
für Verhandlungen, was wiederum Israel ablehnte. Das Ergebnis war
die Unterbringung der Flüchtlinge in Lagern.
Daraufhin griffen die
Vereinten Nationen die Flüchtlingsfrage auf und verabschiedeten am
11. Dezember 1948 die Resolution 194, die fordert, den »Flüchtlingen,
die in ihre Heimat zurückkehren und in Frieden mit ihren Nachbarn
leben wollen, die Rückkehr zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu erlauben
und diejenigen, die sich gegen eine Rückkehr entscheiden, nach internationalem
Recht für den Verlust oder die Beschädigung ihres Eigentums zu entschädigen.
Die Schlichtungskommission ist angewiesen, die Repatriierung und Umsiedlung
der Flüchtlinge und ihre ökonomische und gesellschaftliche Rehabilitation
zu unterstützen und für die Auszahlung der Entschädigungen zu sorgen
...« (die Hervorhebungen stammen vom Autor).
Der hervorgehobene
Begriff zeigt, dass die Vereinten Nationen sich durchaus bewusst waren,
dass man von Israel nicht erwarten konnte, eine dem jüdischen Staat
feindliche gegenüberstehende Bevölkerungsgruppe aufzunehmen, die die
Sicherheit dieses Staates gefährden würde. Die Lösung des Flüchtlingsproblems
erforderte, wie die Lösung aller früheren Flüchtingsprobleme, dass
zumindest eine gewisse Anzahl der Palästinenser von den arabischen
Staaten aufgenommen wurde.
Die Araber verlangten,
dass die Vereinten Nationen das »Recht« der Palästinenser auf Rückkehr
in ihre Heimat anerkannten, und wollten sich, ehe sich ihre militärische
Niederlage zweifelsfrei abzeichnete, nicht mit weniger zufrieden geben.
Danach deuteten sie die Resolution 194 dahingehend, dass den Palästinensern
darin das Recht auf Repatriierung zugesprochen wurde, und verlangen
seither, dass Israel diese Deutung übernimmt.
Die gegenwärtigen Friedensgespräche
basieren auf UN-Resolution 242, in der die Palästinenser überhaupt
nicht erwähnt werden. Lediglich im zweiten Satz des zweiten Artikels,
wo von »einer gerechten Regelung des Flüchtlingsproblems« die Rede
ist, wird auf sie angespielt. Die Verwendung des neutralen Begriffs
»Flüchtling« erfolgte damals bewusst in Anerkennung der Tatsache,
dass der israelisch-arabische Konflikt zu einem zweifachen Flüchtlingsproblem
geführt hatte: einem arabischen und einem jüdischen.
Nach dem Krieg von
1948 gab es nur 800000 (wahrscheinlich sogar noch weniger) palästinensische
Flüchtlinge; heute ist ihre Zahl auf 3,7 Millionen angestiegen. Ist
Israel verpflichtet, sie alle aufzunehmen? Wo sollen sie leben? Zurzeit
hat Israel sechs Millionen Einwohner. Wenn alle Palästinenser in Israel
leben dürften, hätte das Land fast zehn Millionen Einwohner, davon
über 40 Prozent Araber. Angesichts der wesentlich höheren Geburtenziffern
der Araber wären die Juden sehr bald eine Minderheit in ihrem eigenen
Land und hätten damit genau die Situation, für deren Vermeidung sie
1948 kämpften und die die Vereinten Nationen mit der Teilungsresolution
ausdrücklich ausschließen wollten.
Heute leben die meisten
Palästinenser im historischen Palästina, das aus dem der palästinensischen
Selbstverwaltung unterstellten Gebiet und Jordanien besteht. Wenn
die Palästinenser jedoch von ihrem Recht auf Rückkehr sprechen, meinen
sie nicht das historische Palästina, sondern die Häuser, in denen
sie vor 1948 wohnten – Häuser, die inzwischen entweder verfallen oder
besetzt sind.
Im Kontext einer friedlichen
Lösung darf man durchaus voraussetzen, dass Israel eine gewisse Anzahl
von Flüchtlingen aufnimmt, wie Ben-Gurion schon vor über 50 Jahren
angeboten hat. Wenn es je zur Gründung eines palästinensischen Staates
kommt, dann sollen die meisten Flüchtlinge auch dort leben dürfen,
wenngleich man sich nur schwer vorstellen kann, wie das Gebiet, das
für diesen Staat in den Blick genommen wird, so vielen Menschen Lebensraum
und Arbeitsplätze bieten soll. Die palästinensische Führung hat denn
auch wenig Interesse bekundet, diese Leute aufzunehmen.
»...
wenn es einen palästinensischen Staat gäbe, warum sollte seine Führung
dann wünschen, dass seine potenziellen Bürger in einem anderen Staat
repatriiert würden? Aus der Perspektive der Gründung einer neuen Nation
wäre das sinnlos. Tatsächlich fanden die Gespräche über die Repatriierung
zu einem Zeitpunkt statt, in der keine Hoffnung auf einen palästinensischen
Staat bestand. Als sich die Möglichkeit der Gründung eines solchen
Staates abzeichnete, mussten die Palästinenser entscheiden, ob sie
sich als legitimen Staat betrachten wollten oder ob es ihnen wichtiger
war, ihren selbstgewählten Status als unterdrückte, staatenlose Flüchtlinge
aufrecht zu halten. Beides können sie nicht sein.«
Fredelle
Spiegel 14
Behauptung
»Israel hat nicht das
Recht, in dem zum arabischen Ostjerusalem gehörenden Har Homa Wohnungen
zu bauen; es handelt sich dabei lediglich um ein weiteres Siedlungsprojekt,
das dem Frieden im Weg steht.«
Tatsache
Das Bauprojekt in Har
Homa bildet die letzte Stufe eines umfassenden Wohnungsbauprogramms
für die Stadt Jerusalem, mit dem bereits 1968 begonnen wurde. Das
gesamte Areal von Har Homa ist nicht einmal 460 Acres groß. Zu Beginn
des Projekts war das Gebiet unbebaut. Es befindet sich auch kein anderes
arabisches Wohngebiet in der Nachbarschaft.
1996 entschied Ministerpräsident
Shimon Peres von der israelischen Arbeitspartei, dass das Projekt
Har Homa in Angriff genommen werden sollte; wegen juristischer Probleme
musste die Arbeit zunächst wieder eingestellt werden. Doch der israelische
Oberste Gerichtshof wies die Klagen der jüdischen und arabischen Landeigentümer
ab und genehmigte die Enteignung von Land für das Bauprojekt. Die
Enteignung erfolgte auf der allgemeinen Rechtsgrundlage, die es Regierungen
erlaubt, Privatland, das für öffentliche Zwecke benötigt wird, zu
enteignen. Der größte Teil des enteigneten Areals – 75 Prozent – gehörte
jüdischen Eigentümern.
Der Bebauungsplan wurde
von der Netanyahu-Regierung genehmigt, nachdem das Gericht angeordnet
hatte, der massiven Wohnungsnot, unter der sowohl Araber als auch
Juden in Jerusalem zu leiden haben, abzuhelfen. In Har Homa sollen
6500 Wohneinheiten entstehen, dazu Schulen, Parks, öffentliche Bauten
sowie Einkaufs- und Industriegebiete. Zeitgleich mit dem Har-Homa-Projekt
wird mit dem Bau von 3015 Wohneinheiten in zehn arabischen Vierteln
in Jerusalem begonnen.
In keinem der von Palästinensern
und Israelis unterzeichneten Abkommen wird das Bauen in Jerusalem
untersagt. Und weder Ministerpräsident Yitzhak Rabin noch Ministerpräsident
Shimon Peres ließen auch nur den geringsten Zweifel daran, dass sie
die Bautätigkeit in der Stadt fortsetzen wollten. Auch die Geschwindigkeit,
mit der die verschiedenen laufenden Projekte vorangetrieben wurden,
wurde nicht gedrosselt. Die Netanyahu-Regierung wurde denn auch von
verschiedenen Seiten des israelischen politischen Spektrums, darunter
auch von vielen führenden Politikern der Arbeitspartei, aufgefordert,
die Arbeit am Har-Homa-Projekt fortzusetzen.
Im Widerspruch zu palästinensischen
Behauptungen liegt Har Homa nicht im »traditionell arabischen Ostjerusalem«.
Es ist weder »arabisch« (der Großteil des Landes stammt aus jüdischem
Besitz) noch »östlich« (Har Homa liegt im südlichen Jerusalem).
Die Palästinenser behaupten,
durch Har Homa von der Westbank abgeschnitten und in ihrem freien
Zugang zu Jerusalem behindert zu werden. Der territoriale Zusammenhang
zwischen den arabischen Vierteln in Ostjerusalem und den palästinensischen
Gebieten in der Westbank wird jedoch auch nach der Fertigstellung
von Har Homa weitgehend gewahrt bleiben, und die Palästinenser werden
weiterhin den gleichen Zugang zu Jerusalem haben, den sie schon jetzt
genießen.
Behauptung
»Die
israelischen Angriffe auf den Libanon sind ein Beweis für Israels
aggressive Grundhaltung und seine Entschlossenheit, das besetzte libanesische
Territorium nicht mehr aufzugeben.«
Tatsache
Die
Vereinten Nationen haben bestätigt, dass Israel seine Verpflichtung
zum Rückzug aus dem Libanon weisungsgemäß erfüllt hat. Das hielt die
Hisbollah, die sich bis an die Zähne bewaffnet entlang der internationalen
Grenzen verschanzt hat, nicht davon ab, wiederholt israelische Ziele
anzugreifen, Soldaten aus dem Hinterhalt zu überfallen und zu entführen
und jüdische Dorfbewohner in Nordisrael zu schikanieren, einzig und
allein mit dem Ziel, die Feindseligkeiten erneut eskalieren zu lassen.
Israel forderte deshalb
mit Unterstützung der Vereinten Nationen und der Vereinigten Staaten
immer wieder, dass der Libanon Streitkräfte im Süden stationiert und
die Guerilla entwaffnet. Angesichts der Tatsache, dass die eigentlichen
Herren im Libanon die Syrer sind, tragen nach israelischer Auffassung
beide Länder gleichermaßen die Verantwortung dafür, dass die Hisbollah
nicht an ihren Provokationen gehindert wird. Das politische und militärische
Versagen des Libanon und Syriens in diesem Punkt zwang Israel, Vorbeugungsmaßnahmen
zu ergreifen und gegebenenfalls auch Vergeltungsanschläge zu führen,
um seine Bürger und Soldaten zu schützen.
Behauptung
»Der Mitchell-Report
hat bewiesen, dass die israelische Siedlungspolitik mindestens ebenso sehr für das Scheitern des Friedensprozesses
verantwortlich ist wie die von den Palästinensern ausgehende Gewalt
und dass diese Siedlungspolitik gestoppt werden muss, wenn die Gewalt
ein Ende haben soll.«
Tatsache
Im November 2000 wurde
der ehemalige amerikanische Senator George Mitchell mit der Bildung
eines Ausschusses zur Untersuchung der Ursachen der »Al-Aksa-Intifada«
und der Möglichkeiten, wie derartige Gewalttaten in Zukunft zu verhindern
seien, beauftragt. Der Abschlussbericht des Ausschusses empfahl als
eine von über 15 verschiedenen vertrauensbildenden Maßnahmen auch
einen Siedlungsstopp. In einem offenen Brief, in dem Mitchell und
Warren Rudman, ein anderes Mitglied des Komitees, ihren Standpunkt
noch einmal erläuterten, stellten sie jedoch ausdrücklich klar: »Wir
möchten zweifelsfrei festhalten, dass wir den palästinensischen Terrorismus
in keiner wie auch immer gearteten Form mit der israelischen Siedlungspolitik
gleichsetzen.«
Mitchell und Rudman
bestritten auch, dass es eine direkte Verbindung zwischen einem Siedlungsstopp
und den terroristischen Aktivitäten gibt. »Das unmittelbare Ziel muss
sein, der Gewalt ein Ende zu machen ... Zur Erreichung dieses Ziels
ist eine sofortige Wiederaufnahme der Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte
der israelischen Regierung und der palästinensischen Autonomiebehörde
nötig, um Gewalttaten vorzubeugen und den Terrorismus zu bekämpfen.«
Und sie fügten hinzu: »Was den Terrorismus betrifft, so fordern wir
die palästinensische Autonomiebehörde auf, als erste vertrauensbildende
Maßnahme Israelis und Palästinensern durch ihr konkretes Handeln deutlich
zu machen, dass Terror verwerflich und inakzeptabel ist. Die Autonomiebehörde
muss alles in ihrer Macht Stehende tun, um Terroranschläge zu verhindern
und die Täter, die unter ihre Gerichtsbarkeit fallen, zu bestrafen.«15
Behauptung
»Israels
Einsatz von F-16-Kampfjets ist ein typisches Beispiel für die völlig
unangemessene Härte, mit der gegen unschuldige palästinensische Zivilisten
vorgegangen wird.«
Tatsache
Wie soll man die Verhältnismäßigkeit
militärischer Einsätze beurteilen? Wenn palästinensische Terroristen
Bomben in israelischen Einkaufsstraßen legen und dabei Dutzende von
Zivilisten töten und verletzen, wäre es dann eine angemessene Reaktion,
wenn die Israelis Bomben in palästinensischen Einkaufsstraßen legen?
Das würde niemand in Israel für gerechtfertigt halten. So steht Israel
vor der Notwendigkeit, klar abgewogene, gezielte Schläge zu führen,
um palästinensischer Gewalt zuvorzukommen oder ihr ein Ende zu machen.
Den besonderen Fall
des Einsatzes von F-16-Kampfjets begründete Generalmajor Giora Eiland,
der Chef des Einsatzkommandos der israelischen Verteidigungsstreitkräfte,
folgendermaßen:
»Ich weiß, dass die
F-16-Jäger nicht für den Angriff auf Ziele in palästinensischen Städten
entwickelt wurden. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass diese Maschinen
außerordentlich zielgenau sind. Alle Ziele waren militärischer Art
... es war eine taktische Entscheidung: Die Ziele waren zu groß, zu
stark oder zu massiv, als dass man Kampfhubschrauber erfolgreich gegen
sie einsetzen konnte. Deshalb haben wir, als wir uns zum Angriff auf
diese Ziele entschlossen hatten, nach der erfolgversprechendsten Waffe
gesucht, und das waren in diesem speziellen Fall die F-16. Das heißt
nicht, dass dies eine neue Stufe des Kampfes gegen den Terrorismus
ist und dass wir von nun an nur noch F-16-Jäger einsetzen werden.«16
Israel setzte die Jäger
ein, nachdem 88 Israelis, davon 55 Zivilisten, ums Leben gekommen
waren. Die Zivilisten wurden nicht zufällig getötet, sondern ganz
gezielt umgebracht. In den vorangehenden zweieinhalb Monaten hatten
die Palästinenser 28 Bombenanschläge in Israel geplant bzw. tatsächlich
durchgeführt. Der F-16-Angriff war die Antwort auf den Bombenanschlag
am 18. Mai 2001 auf das Netanya-Einkaufszentrum, bei dem fünf Israelis
getötet wurden.
Einen Monat vor dem
Einsatz der F-16 hatte das amerikanische Außenministerium die israelischen
Luftwaffenangriffe auf Ziele im Gazastreifen als »unangemessene und
unverhältnismäßige« Reaktion auf die palästinensischen Anschläge bezeichnet;
allerdings räumte der Sprecher ein, dass der Vergeltungsschlag »durch
die Granatenangriffe auf Israel provoziert« worden sei.17 Die amerikanische Einstellung entbehrt angesichts der von dem amerikanischen
Außenminister Colin Powell formulierten so genannten Powell-Doktrin
nicht einer gewissen Ironie. In dieser Doktrin heißt es, Amerika solle
»entweder unter Einsatz aller verfügbaren Streitkräfte in Kriegshandlungen
eintreten oder gar nicht«.18 Im Folgenden seien nur einige
wenige Beispiele für die Anwendung der Doktrin aufgeführt:
• General Powell bestand vor dem Angriff auf Bagdad im Golfkrieg
auf einer starken Übermacht. Alliierte Streitkräfte von über einer
halben Million Soldaten griffen Saddam Husseins Armee an; der Sieg
der Alliierten forderte auf Seiten der Amerikaner nicht einmal 200
Opfer, die Niederlage der Irakis dagegen war mit 35000 Todesopfern,
darunter vielen Zivilisten, verbunden.
• Powell hatte auch den Oberbefehl bei der Invasion Panamas,
bei der 25000 Soldaten und erstmals auch
F-117-Stealth-Bomber
eingesetzt wurden. Tausende Zivilisten wurden verletzt und vertrieben
und mindestens 100 getötet. Powell sagte später: »Setze alle Kräfte
ein, die nötig sind, und entschuldige dich nicht dafür, in die Vollen
zu gehen, wenn das zum Erfolg führt. Durch entschlossenes Eingreifen
können Kriege rasch beendigt und auf lange Sicht Menschenleben gerettet
werden.«19
• Als Reaktion auf einen Mordversuch an Präsident Bush im Jahr
1993 schossen die Vereinigten Staaten 23 Cruisemissiles auf das Hauptquartier
des irakischen Geheimdienstes ab und trafen dabei auch ein Wohnviertel.
Powell bezeichnete dies später als »angemessene« Reaktion.20
• Auch im Balkan setzten die Vereinigten Staaten massive Truppenverbände
ein, wobei 1999 im Zuge der versehentlichen Bombardierung der chinesischen
Botschaft in Belgrad drei Personen getötet und 20 verletzt wurden.
Die Vereinigten Staaten
zögern nicht, eine erdrückende Übermacht gegen ihre Feinde einzusetzen,
auch wenn die Bedrohung weit entfernt ist und keinesfalls eine Gefahr
für die Existenz ihres Volkes oder die Sicherheit ihrer Bürger darstellt.
Dabei wurden die militärischen Ziele zwar in der Regel erreicht, doch
es kam immer wieder auch zu Fehlern, die Zivilisten das Leben kosteten
und Schäden im nicht-militärischen Bereich anrichteten.
Israel ist dagegen
in einer völlig anderen Lage. Die Bedrohung, der es gegenübersteht,
ist unmittelbar und in nächster Nähe und stellt eine direkte Gefahr
für das Leben israelischer Bürger dar. Dennoch hat Israel nicht, wie
die Powell-Doktrin vorschlägt, seine gesamte militärische Stärke in
die Waagschale geworfen. Es ging bei seinen militärischen Einsätzen
planvoll und präzise vor. In den Fällen, in denen Fehler gemacht wurden
– die im Krieg nun einmal nicht ausbleiben –, wurden offizielle Nachforschungen
angestellt.
Letztlich aber bräuchte
Israel überhaupt keine Militärgewalt anzuwenden, wenn die Palästinenser
nicht israelische Zivilisten und Soldaten angriffen.
Behauptung
»Israel hat sich beharrlich
geweigert, Maßnahmen zu ergreifen, die die Situation entspannt hätten;
die rücksichtslosen Übergriffe der Israelis haben die Ausbrüche von
Gewalt auf Seiten der Palästinenser überhaupt erst provoziert.«
Tatsache
Am 22. Mai 2001 verkündete
Ministerpräsident Ariel Sharon einen einseitigen Waffenstillstand
in dem Versuch, die Situation zu entschärfen, und in der Hoffnung,
dass die Palästinenser daraufhin ihre Anschläge gegen Israelis einstellen
würden. Stattdessen nahmen die gewalttätigen Ausschreitungen noch
zu, insbesondere die Angriffe auf Zivilisten. Jassir Arafat tat nichts,
um die Gewalt zu stoppen oder die Terroristen auch nur zu entmutigen.
In den folgenden zehn Tagen kam es zu über 70 Anschlägen, ohne dass
Israel den Waffenstillstand beendete oder sich zu Vergeltungsschlägen
provozieren ließ. Die palästinensische Terrorkampagne während des
israelischen Waffenstillstands kulminierte schließlich in dem Selbstmordattentat
auf eine Diskothek in Tel Aviv am 1. Juni, bei dem 20 Personen getötet
und über 90 verletzt wurden – in der Mehrzahl Teenager. Angesichts
des massiven internationalen Drucks, den dieser schreckliche Anschlag
auslöste, und aus Angst vor einem israelischen Vergeltungsschlag verkündete
Arafat schließlich ebenfalls einen Waffenstillstand.
Behauptung
»Israel hat sich von der Sinaihalbinsel zurückgezogen, um die Voraussetzung
für den Frieden mit Ägypten zu schaffen; es hat sich hinter die internationale
Grenze zum Libanon zurückgezogen; und es hat angeboten, sich für den
Frieden mit Syrien von den Golanhöhen zurückzuziehen; nun sollte es
auch die Westbank und den Gazastreifen vollständig räumen, damit der
Friede mit den Palästinensern möglich wird.«
Tatsache
Israel
ist weder rechtlich noch in irgendeiner anderen Form verpflichtet,
sich aus dem gesamten Gebiet der Westbank und des Gazastreifens zurückzuziehen.
Bei diesen Gebieten liegt ein völlig anderer Sachverhalt vor als bei
denen, die bislang Gegenstand von Verhandlungen waren. Israel hatte
keinen Anspruch auf die Sinaihalbinsel oder die Sicherheitszone im
Libanon; es hatte diese Gebiete lediglich zu Verteidigungszwecken
besetzt, um sein Land gegen Feinde zu schützen, die es von dort aus
wiederholt angegriffen hatten. Auf der Sinaihalbinsel wurden deshalb
nach dem Rückzug eine ganze Reihe von Sicherheitsmaßnahmen getroffen;
zum Beispiel achtet ein unabhängiges amerikanisches Beobachterteam
darauf, dass die Bedingungen des Friedensvertrags eingehalten werden.
Israel hat zudem nicht angeboten, sich vollständig von den Golanhöhen
zurückzuziehen, sondern lediglich seine Bereitschaft bekundet, für
den Frieden mit Syrien auf einen großen Teil dieses Gebiets zu verzichten.
Ein solches Abkommen würde jedoch voraussetzen, dass die Einhaltung
der gegebenen Versprechen auch hier von einem unabhängigen Gremium
überwacht und so die Sicherheit Israels gewährleistet wird.
In der Westbank und
im Gazastreifen ist die Lage völlig anders. Im Gegensatz zur Sinaihalbinsel
läge, wenn Israel sich vollständig aus diesen Gebieten zurückzöge,
keine Pufferzone mehr zwischen Israel und einer feindlichen palästinensischen
Macht. Alle israelischen Regierungen und auch die meisten unparteiischen
Beobachter sind sich einig, dass die israelische Präsenz im Jordantal
für die Sicherheit des Landes unverzichtbar ist. Darüber hinaus hat
Israel eine starke historische Bindung an Judäa und Samaria – Gebiete,
die seit Jahrhunderten die Heimat von Juden waren und für das jüdische
Volk auch in religiöser Hinsicht von großer Bedeutung sind. Und nicht
zuletzt könnten Ägypten, der Libanon und Syrien – nicht aber die Palästinenser
– die umstrittenen Gebiete mit demselben Recht für sich beanspruchen
wie Israel. Die Westbank und der Gazastreifen haben niemals zu einem
bestimmten Land gehört (Jordanien hatte die Westbank zwar annektiert,
doch diese Annexion wurde nur von zwei Nationen anerkannt), und die
Palästinenser haben keinen größeren Anspruch auf diese Gebiete als
Israel.
Israel hat eingeräumt,
dass es sich für ein Friedensabkommen mit den Palästinensern aus Teilen
der Westbank und des Gazastreifens zurückziehen muss. Dieser Rückzug
ist zum Teil bereits erfolgt, doch einen vollständigen Rückzug aus
diesen Gebieten lässt die Sicherheit des Landes nicht zu.
Behauptung
»Für einen dauerhaften
Frieden in Palästina müssen zwei lebensfähige Staaten als gleichwertige
Nachbarn nebeneinander existieren, Israel aber will die Westbank und
den Gazastreifen in Bezirke aufteilen, die inmitten von israelischem
Gebiet lägen und von den Israelis kontrolliert würden. Das ist einer
der Gründe, warum die Palästinenser den von Israel im Juli 2000 in
Camp David eingebrachten Vorschlag ablehnten.«
Tatsache
Die
Bedingungen für eine endgültige Festlegung der Grenzen eines potenziellen
palästinensischen Staates und Israels sind äußerst komplex. Sie erfordern
eine ganze Reihe von Rücksichten, unter anderem auch auf demografische
und geografische Gegebenheiten und Faktoren, die die Sicherheit der
beiden Staaten betreffen. Es ist verständlich, dass die Palästinenser
sich eine in einem Stück verlaufende Landesgrenze wünschen, doch das
ist nicht möglich. Der Gazastreifen kann nicht mit der Westbank verbunden
werden, es sei denn, Israel würde das dazwischenliegende Gebiet aufgeben
und damit eine Zweiteilung des israelischen Staates hinnehmen, sodass
dieser seinerseits keine zusammenhängende Grenze mehr besäße. Die
Palästinenser haben im Grunde gar kein Anrecht auf die Westbank oder
den Gazastreifen, doch es gibt mittlerweile sichere Transitwege, die
den Verkehr zwischen den Gebieten erleichtern. In der Westbank ist
die Lage noch komplizierter, weil die Sicherheitserfordernisse des
israelischen Staates und der großen israelischen Metropolen, die zurzeit
jenseits der »grünen Linie« liegen, die militärische Präsenz Israels
im Jordantal unverzichtbar machen.
Die Vereinten Nationen
standen, als es um die Teilung ging, vor demselben Problem. Die von
ihnen vorgenommene Aufteilung in einen arabischen und einen jüdischen
Staat orientierte sich an der vorwiegend jüdischen bzw. vorwiegend
arabischen Bevölkerung bestimmter Regionen. Auch die UN-Teilungsresolution
sah keine zusammenhängenden Staatsgrenzen vor. Jeder Staat sollte
in der Hauptsache aus drei großen Bezirken bestehen. Dabei war der
arabische Staat insgesamt zwar wesentlich größer angelegt, als heute
in Erwägung gezogen wird, aber die Westbank und der Gazastreifen wären
auch damals von Bezirken des geplanten jüdischen Staates umgeben gewesen.
Ein Teil des nördlichen historischen Palästina wäre dem arabischen
Staat zugewiesen worden. Jerusalem sollte internationalen Status erhalten,
hätte jedoch mitten im arabischen Staat gelegen und wäre vollständig
vom jüdischen Staat abgeschnitten gewesen. Obwohl diese Aufteilung
alles andere als ideal war, hätten die Juden den Teilungsplan damals
akzeptiert.
Behauptung
»Die Angriffe der Palästinenser
auf die israelischen Sicherheitskräfte sind nichts anderes als spontane
Ausbrüche der Frustration.«
Tatsache
Gelegentlich mag es
aus dem einen oder anderen Grund – meist Frustration oder Zorn – zu
spontanen Übergriffen gekommen sein, doch sehr viel häufiger wurden
und werden die gewalttätigen Ausschreitungen entweder von terroristischen
Zellen innerhalb der palästinensischen Autonomiebehörde oder von den
führenden Männern der Behörde selbst sorgfältig geplant und organisiert.
Im Sommer 2001 zum Beispiel zirkulierten Anweisungen von höchster
Stelle, israelische Soldaten anzugreifen. Es war die Rede von der
Bereitstellung von Molotowcocktails, Handgranaten und Barrikaden.
Für »Hunderte zum Selbstmord bereite Jugendliche, die sich den vorrückenden
Truppen in den Weg werfen wollen«, sollten Sprengstoffgürtel vorbereitet
werden. Die Instruktionen enthielten auch die Aufforderung, Munition
zu sparen und Panzer nur mit »geeigneten Waffen«, nicht mit leichten
Gewehren, anzugreifen. »Kämpfer, die bereit sind, ihr Leben hinzugeben,
um den vorrückenden Feind aufzuhalten, sollen Breschen in die feindlichen
Linien schlagen.«21
Behauptung
»Die
Palästinenser haben sich an den von CIA-Direktor
George Tenet ausgehandelten Waffenstillstand gehalten.«
Tatsache
Im
Juni 2001 reiste der CIA-Direktor George Tenet in den Nahen Osten.
Er sollte einen Waffenstillstand zwischen Israel und der palästinensischen
Autonomiebehörde aushandeln und damit den Grundstein für die Wiederaufnahme
der Friedensgespräche legen. Der Tenet-Plan forderte das Ende aller
Gewalttätigkeiten. In den sechs Wochen nach dem Besuch von Tenet begingen
die Palästinenser 850 Terroranschläge, die auf israelischer Seite
94 Opfer, davon 17 tödliche, forderten.22
Behauptung
»Israels
Taktik, palästinensische Terroristen umzubringen, ist unmoralisch
und sinnlos.«
Tatsache
Israel
steht vor der schier unlösbaren Aufgabe, seine Zivilbevölkerung vor
Palästinensern schützen zu müssen, die bereit sind, sich selbst in
die Luft zu sprengen, um unschuldige Juden zu ermorden. Anfangs setzte
man auf den Friedensprozess als Lösungsweg. Seit 1993 glaubte Israel,
auf dem Verhandlungsweg Frieden mit den Palästinensern schließen zu
können. Nachdem die Israelis sich jedoch aus einem Großteil der Westbank
und des Gazastreifens zurückgezogen hatten und der vollständige Rückzug
aus den besetzten Gebieten kurz bevorstand, lehnten die Palästinenser
die israelischen Zugeständnisse plötzlich ab und wählten die Gewalt,
um Israel zu zwingen, alle ihre Forderungen anzunehmen.
Die zweite Strategie
Israels war, »Zurückhaltung zu üben«, das heißt, die palästinensischen
Gewalttaten nicht mit gleicher Münze zu erwidern. Die internationale
Gemeinschaft pflegt Israel zu loben, wenn es nach einem heimtückischen
Anschlag noch die andere Wange hinhält. Diese Zurückhaltung mag dem
Land zwar die Anerkennung der ausländischen Staatsoberhäupter einbringen,
doch sie kann den Schmerz der Opfer nicht lindern und künftige Anschläge
nicht verhindern. Ganz abgesehen davon reagieren dieselben Nationen,
die Israel zur Mäßigung auffordern, in ähnlichen Situationen meistens
mit rücksichtloser Härte. So ließen die Briten nach dem Zweiten Weltkrieg
Naziverbrecher ermorden und nahmen IRA-Terroristen in Nordirland aufs
Korn.
1986 führten die Vereinigten
Staaten, nachdem sie zu dem Schluss gekommen waren, dass Libyen für
den Terroranschlag auf eine Westberliner Diskothek verantwortlich
war, bei dem ein Amerikaner ums Leben kam und 200 weitere verletzt
wurden, eine Reihe von Angriffen auf Ziele in Libyen durch, darunter
auch auf das Haus des libyschen Präsidenten Muammar Qaddafi. Die Aktion
wurde weltweit als Mordversuch angesehen. Präsident Reagan bestritt
dies und erklärte: »Am 13. April legten wir das Hauptziel fest: Qaddafis
militärisches Hauptquartier und die Kasernen in Tripolis, die weit
entfernt von zivilen Zielen lagen. Im selben Gebiet befand sich auch
das Zentrum des Geheimdienstes, von dem aus Libyens weltweites Programm
des staatlich geförderten Terrorismus gelenkt wurde. Es war nicht
Ziel des Angriffs, Qaddafi zu töten; das hätte gegen unseren Grundsatz
verstoßen. Es ging lediglich darum, ihm deutlich zu machen, dass wir
seine Terroranschläge nicht länger hinnehmen würden. Wir konnten zwar
nicht wissen, wo genau er sich um Zeitpunkt des Angriffs aufhalten
würde, waren allerdings der Ansicht, dass es möglich, ja wahrscheinlich
war, dass er sich zum Zeitpunkt des Luftangriffs im Gebäude des Nachrichtendienstes
oder in der Nähe aufhielt.« Qaddafi entkam, doch seine kleine Tochter
wurde bei dem Angriff getötet und zwei weitere seiner Kinder verletzt.
Außerdem kam eine Rakete vom Kurs ab und schlug in ein nahe gelegenes
Wohnviertel ein; die Detonation forderte mehrere Todesopfer. Reagan
rechtfertigte die Unternehmung als Akt der Selbstverteidigung gegen
den von Libyen unterstützten Terrorismus. »Wenn es um den Selbstschutz
geht, hat jede Nation, die Opfer von Terroranschlägen wurde, das Recht
auf einen Vergeltungsschlag, wenn sie dadurch neuen Anschlägen vorbeugen
kann. Ich war der Überzeugung, dass wir Qaddafi klarmachen mussten,
dass er für sein Tun bezahlen muss und dass wir ihn nicht so davonkommen
lassen werden.«23
Israel hat einen dritten
Weg gewählt – die Beseitigung der führenden Köpfe der Terrorszene.
Diese Strategie hat in Israel selbst große Kontroversen ausgelöst,
wird jedoch von der großen Mehrheit der Öffentlichkeit befürwortet
(nach einer Umfrage von Ha’aretz von 70 Prozent der Bevölkerung).
Eine Umfrage von America Middle East Information Network im August
2001 ergab, dass sie auch von der amerikanischen Öffentlichkeit gutgeheißen
wird. So waren 73 Prozent der Befragten der Ansicht, dass Israel im
Recht ist, wenn es Terroristen tötet, vorausgesetzt, es hat Beweise,
dass sie Bombenattentate oder andere Anschläge planen, die Israelis
das Leben kosten werden.24
Der stellvertretende
Stabschef Generalmajor Moshe Ya’alon erklärte das Vorgehen folgendermaßen:
»Es gibt keine Hinrichtungen ohne Gerichtsverhandlung, auch keine
Racheakte gegen Personen, die vor einem Monat einen Anschlag verübt
haben. Wir werden lediglich bei Personen aktiv, die uns mit Terror
bedrohen. Es ist uns lieber, sie zu verhaften, und wir haben über
Tausend von ihnen inhaftiert. Doch wenn das nicht möglich ist und
die Palästinenser nicht tätig werden wollen, dann bleibt uns keine
andere Wahl, als uns zu verteidigen.«25
Das Unschädlichmachen
von Terroristen hat eine ganze Reihe von Vorteilen: Erstens bleibt
der Terror nicht ungesühnt. Die Attentäter wissen, dass sie, wenn
sie Gewalt gegen andere einsetzen, selbst mit Gewalt rechnen müssen.
Zweitens ist es eine Methode der Selbstverteidigung: Attentäter werden
ausgeschaltet, die sonst Juden umbringen würden. Es stimmt zwar, dass
dann andere an ihre Stelle treten, doch sie tun das in dem Wissen,
dass sie selbst zu Zielscheiben werden. Drittens muss es die Terroristen
unruhig machen: Sie können einen Anschlag nicht mehr unbekümmert planen,
sondern müssen ständig auf der Hut sein und weit mehr Schwierigkeiten
überwinden, um ihre Ziele zu erreichen. Viertens kann das Unschädlichmachen
von Terroristen geplante Anschläge verhindern.
Natürlich hat diese
Methode auch ihren Preis. Neben der Verurteilung durch die Weltöffentlichkeit
geht Israel das Risiko ein, wichtige Informanten preiszugeben, die
oft zur Auffindung der Terroristen beitragen. Und israelische Soldaten
müssen manchmal hochriskante Operationen durchführen, die gelegentlich
tragische Verluste an Menschenleben und Eigentum fordern.
Die am häufigsten zu
hörende Kritik, dass ein solches Vorgehen nichts nützt, weil es lediglich
neue Racheakte der Terroristen herausfordert und so in einen Teufelskreis
von Gewalt mündet, ist wohl am wenigsten überzeugend. Menschen, die
sich selbst in die Luft sprengen, um Märtyrer zu werden, werden immer
eine Rechtfertigung für ihr Handeln finden. Sie sind entschlossen,
die Juden aus dem Nahen Osten zu vertreiben und werden nicht damit
aufhören, ehe sie ihr Ziel erreicht haben.
»Wenn
man es mit einer Organisation zu tun hat, die zum Beispiel einen Selbstmordanschlag
geplant hat oder plant, und die Israelis haben hieb- und stichfeste
Informationen darüber, wer diesen Anschlag durchführen soll und wo
der Betreffende sich aufhält, dann halte ich es für gerechtfertigt,
wenn sie versuchen, sich selbst zu schützen, indem sie dem Anschlag
zuvorkommen.
U.S.
Vizepräsident Dick Cheney
Fallstudie
Ein in der Washington
Post erschienener Artikel über den »Teufelskreis des Todes« in der
Westbank enthielt ein Interview mit Raed Karmi, einem Offizier der
Fatah, der dominierenden Gruppierung in Arafats Palästinensischer
Befreiungsorganisation. Der Artikel beginnt damit, wie Karmi hinausläuft,
um sich an einem Scharmützel mit israelischen Soldaten zu beteiligen,
und sich ein M- 16-Gewehr greift. Was der Reporter zu erwähnen vergisst,
ist, dass nach den israelisch-palästinensischen Abkommen nur die palästinensische
Polizei bewaffnet sein darf. Der Artikel erweckt den Eindruck, dass
die Gewaltanwendung der Israelis und der Palästinenser in diesem »Teufelskreis«
gleichzusetzen sei, weil Karmi sagt, dass er aus Rache für den Tod
eines Palästinensers handle, den die Israelis wegen geplanter Terroranschläge
ermordet hätten. Karmi gibt zu, dass er an der Entführung und »Hinrichtung«
zweier Israelis beteiligt war, die in einem Tulkarm-Restaurant zu
Mittag gegessen hatten. Karmi wurde zwar von der palästinensischen
Autonomiebehörde verhaftet, aber bereits nach vier Monaten wieder
auf freien Fuß gesetzt. Danach brachte er vier weitere Israelis um,
darunter einen Mann in einem Supermarkt und einen Autofahrer, den
er aus dem Hinterhalt ermordete. »Ich werde mit den Anschlägen auf
Israelis weitermachen«, sagte er gegenüber der Post.26
1 Jerusalem Post, 4. März 2001.
2 Zitiert in: Sharm El-Sheikh
Fact-Finding Committee; Regierungsverlautbarung des israelischen Außenministeriums,
28. Dezember 2000.
3 Israelische
Verteidigungsstreitkräfte.
4 Jerusalem
Post, 22. Februar 2001.
5 Ha’aretz,
11. Februar 2001.
6 Jerusalem Post, 26. Januar 2001.
7 JTA, 12. Februar 2001.
8 Near East Report, 5. März 2001.
9 Washington
Post, 26. April 2001.
10 Jerusalem
Post, 6. März 2001.
11 CNN,
IDF, Jerusalem Post, 28. November
2000.
12 Howard Sachar: A History of Israel: From the Rise of Zionism
to Our Time; NY: Alfred A. Knopf 1979, S. 335.
13 Terence Prittie: »Middle East Refugees«, in: Michael Curtis
et al.: The Palestinians; NJ: Transaction Books 1975, S. 66-67.
14 Jerusalem Report, 26. März 2001.
15 Brief von George Mitchell
und Warren Rudman an ADL-Direktor Abraham Foxman, 11. Mai 2001.
16 Mitteilung von Generalmajor
Giora Eiland, Chef des IDF Operation Branch, an die Auslandspresse,
Jerusalem, 20. Mai 2001.
17 Kurzmitteilung
des Außenministeriums, 17. April 2001.
18 Time, 19. April 2001.
19 Colin Powell: My American Journey; NY:
Random House 1995,
S. 434.
20 Washington Post, 28. Juni 1993.
21 Foreign Report, 26. Juli 2001.
22 Jerusalem
Post, 2. August 2001.
23 Ronald
Reagan, Pressemeldung, Washington Post und andere Zeitungen.
24 JTA, 30. August 2001.
25 Jerusalem Post, 10. August 2001.
26 Washington Post, 7. September 2001.